Kinga Bartczak ist Unternehmerin, Female Empowerment Expertin, und Mentorin für Frauen, die die Welt verändern möchten. Mit ihrem erfolgreichen Business-Blog hat sie es geschafft, mehr Aufmerksamkeit für weibliche Führungsstärke und das Thema Female Empowerment zu erzeugen. Wir haben Sie gefragt, warum Female Empowerment sie antreibt, welche besonderen Herausforderungen Frauen heute haben und wie man selbst andere Frauen ermutigen und empowern kann. Seid gespannt!

Was bedeutet Female Empowerment für dich? Female Empowerment bedeutet für mich die vorurteilsfreie und uneingeschränkte Unterstützung von Frauen und Mädchen weltweit. Jede Frau (und auch jeder Mann!) kann hierfür ihren/seinen Beitrag leisten.

Allgemeine Gleichberechtigung, gleiche Bezahlung für gleiche Leistung, Begegnungen auf Augenhöhe, gleiche Rechte und Respekt voreinander gehören für mich hierbei als wesentliche Komponenten dazu.

Wir Frauen brauchen keine „Sonderbehandlung“. Wir sind stark, unabhängig und intelligent. Doch nur indem wir uns gegenseitig unterstützen, werden wir uns dessen auch bewusst und handeln entsprechend.

Female Empowerment ist meiner Meinung nach unumgänglich, wenn wir in einer fairen und friedlichen Welt leben wollen, denn wir werden als Frauen nicht geliebt, weil wir das schöne Geschlecht sind. Wir werden geliebt und geschätzt, weil wir besonnen reagieren, Harmonie fördern, Gespräche suchen, wo andere bereits aufgegeben haben und auch unsere Stimme erheben sowie Stärke und Haltung zeigen, wo besondere Aufmerksamkeit gefragt ist.

Warum setzt du dich für Female Empowerment ein? Ich möchte mit meiner Arbeit Frauen dabei unterstützen, das Leben zu führen, welches sie sich sehnlichst wünschen. Durch gesellschaftliche oder familiäre Erwartungen schränken Frauen sich in ihrer eigenen Schaffenskraft oftmals ein. Sie richten ihren Fokus auf Aufgaben, die sie für ihre Pflicht halten, meist allerdings ohne Erfüllung. Ich möchte diesen Umstand ändern.

Ob als Angestellte oder als Unternehmerinnen, die unzähligen Arten der Diskriminierung und psychischen Manipulation sind mir durchaus aus eigener schmerzhafter Erfahrung bekannt. Ich wünsche mir, dass unsere zukünftigen Töchter mit einem so starken Selbstwertgefühl erzogen werden, dass sie sich jederzeit bewusst sind, dass ihnen niemand ihre Würde oder ihre Selbstliebe nehmen kann. Für mich selbst wünsche ich mir, dass ich mit meinem Unternehmen zukünftig die Möglichkeit habe, selbst als Business Angel zu fungieren und die Frauen zu unterstützen, deren Produkt oder Dienstleistung für andere Investoren „zu weiblich, zu wenig technisch oder nicht schnell genug skalierbar“ sind. Ich glaube an Ideen mit Zukunft und ich glaube an die weiblichen Erfinderinnen und Führungskräfte hinter dieser Vision. Deshalb ist Female Empowerment mein persönliches Herzensthema.

Wir haben seit 15 Jahren eine Bundeskanzlerin, eine Frau ist an der Spitze von SAP und Susanne Klatten ist eine der reichsten Personen Deutschlands. Brauchen wir Female Empowerment überhaupt noch? Die Antwort kann nur ein klares „Ja“ sein. Weltweit werden immer noch tausende von Frauen unterdrückt, zwangsverheiratet oder haben keinen Zugang zu Bildung. Auch der „gender pay gap“ ist real. Ich befürworte es ebenso, auch die bereits erreichten Ziele und Entwicklungen zu nennen. Allerdings sind im Vergleich die meisten Führungspositionen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie immer noch männlich besetzt.

Solange wir über „gender bias“ sprechen müssen, solange die Unterdrückung des weiblichen Geschlechts bestehende Realität ist und weibliche CEOs, wie Hausfrauen mit einem extravaganten Hobby angesehen werden, solange muss Female Empowerment weiterhin täglich praktiziert werden, um diese Umstände zu verändern.

Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen Frauen heute? Als Female Empowerment Coach beobachte ich viele talentierte Frauen, die mit sich selbst und ihrem Leben hadern. Die gesellschaftliche (und elterliche) Erwartungshaltung ist auch heute noch vorhanden. Sich diesem Regelwerk zu entziehen und ein Leben für sich zu beanspruchen, welches andere für undenkbar halten, betrachte ich als eine der wesentlichen Herausforderungen unserer heutigen Zeit. Während Männer oftmals Unterstützung auf ihrem privaten und beruflichen Weg erfahren, müssen sich Frauen die Anerkennung immer noch erkämpfen.

Mir ist es da nicht anders ergangen, als ich mein Unternehmen, die UnternehmerRebellen gegründet habe. Während mein Partner (und Mitgründer) interessierte Fragen erhält, ernte ich vielerorts ein müdes Lächeln und den Hinweis, dass ich das Geschäft dann meinem Partner überlassen solle, wenn die Familienplanung im Raum steht. Solche „gender bias“ gilt es zu überwinden, nicht indem man verhalten lächelt und schweigt, sondern indem man klar seine Position vertritt. Nur so können auch wir unseren zukünftigen Töchtern eine Welt hinterlassen, die noch fortschrittlicher in ihrer Denkweise ist, als die heutige.

Wie kann man selbst andere Frauen unterstützen und zu Female Empowerment beitragen? Jede Frau sollte es als ihre Aufgabe verstehen, andere Frauen auf ihrem Weg zu unterstützen. Wir können als Mentorinnen fungieren, unsere Dienstleistungen gegenseitig austauschen, Empfehlungen aussprechen und uns als Befürworterinnen betrachten. Die Ellenbogen-Mentalität muss ein Ende finden, denn während wir damit beschäftigt sind uns gegenseitig im Weg zu stehen, ziehen unsere männlichen Kollegen an uns vorbei.

Auch die Männer gehören als wichtige Unterstützer zum Female Empowerment dazu. Es ist nicht richtig, ein „gegeneinander“ zu postulieren. Female Empowerment bedeutet nicht nur die Förderung der Frau, sondern auch Entlastung des Mannes. Wenn eine Frau sich als souveräne, emanzipierte und selbstständige Persönlichkeit empfindet, dann braucht sie keinen Versorger, der ihr Geld verwaltet und ihr Sicherheit bietet. So erhalten auch Männer die Möglichkeit, frei zu wählen, welchen Weg sie einschlagen möchten. Sie können sich der Familie stärker widmen oder orientieren sich beruflich um, weil nicht mehr die ganze finanzielle Belastung auf ihren Schultern liegt.

Im Female Empowerment liegen also Chancen für beide Geschlechter und deshalb sollten auch beide in diesen Prozess mit eingebunden werden.

Hast du einen Lieblingssatz, der dich immer wieder empowered? „Hebe erst die Hand und überlege dir dann, wie du es umsetzen willst.“

Mit diesem Satz gehe ich jedes neue Projekt an. Wir Frauen machen oft Szenarien auf, die in 99% aller Fälle nie eintreten. Unser Perfektionismus sorgt hierbei dafür, dass wir so stark unter dem Hochstapler-Syndrom leiden, dass wir ein Projekt lieber ablehnen oder uns gar nicht erst dafür melden (Hand heben), da wir fürchten, der Erwartungshaltung nicht gerecht werden zu können. Ich beobachte diese Haltung auch an mir selbst. Glücklicherweise kennt man als Coach einige Tipps und Tricks, wie man hier gegensteuern kann und dieser Satz ist zu meiner Affirmation geworden. Immer wenn ich glaube, ich könnte einer Aufgabe oder einem Auftrag nicht gerecht werden, sage ich mir diesen Satz vor und überliste so die Ängste und Selbstzweifel binnen Sekunden. Wichtig ist, die Gelegenheit, die einem das Schicksal auf dem Silbertablett präsentiert, anzunehmen. Strategien und Methoden zur Umsetzung lassen sich finden, wenn man die Chance genutzt hat, diese überhaupt zu entwickeln.

Hast du einen Lieblings-BH (Marke, Passform, Farbe)? Ich bin bisher ein ganz großer Fan von „erlich textil“, da ich hier faire Produktionsbedingungen, die Verwendung von natürlichen und nachhaltigen Bio-Textilien und ein zeitloses Design in einem Produkt wiederfinde. Allerdings ist auch hier das Angebot ein wenig eingeschränkt und die Passform ebenfalls etwas schwierig heraus zu bekommen. Ich fände es klasse, wenn Brajuu es schaffen würde, die richtige Passform mit den Kriterien „nachhaltig und fair“ zu kombinieren.

Welche Bedeutung hat Unterwäsche für dich? Ich finde es als Frau sehr wichtig, mich wohlzufühlen. Wenn die Unterwäsche nicht richtig sitzt, dann ist man während wichtiger Termine, wie Workshops oder Coaching-Sitzungen ständig damit beschäftigt, diesen Zustand zu korrigieren. Ein souveränes Auftreten ist hierbei jedoch essentiell und dazu kann die richtige Unterwäsche eine entscheidende Rolle spielen. Entsprechend schaue ich täglich, dass ich nicht nur äußerlich, sondern auch „darunter“ ein gutes Gefühl für mich schaffe.

Wie kann Unterwäsche auf dem Weg zur Selbstliebe und Akzeptanz des Körpers unterstützen? Sieht man sich gängige Statistiken an, so sind weniger als die Hälfte aller deutschen Frauen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild vollends zufrieden. Gute Unterwäsche spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Viele tragen Ihre Unterwäsche jahrelang und dies obwohl sich ihr Körper verändert hat und diese an vielen Stellen reibt, zwickt und verrutscht. Wer schöne und passgenaue Unterwäsche trägt, fühlt sich automatisch wohler und tritt auch entsprechend auf. Nicht umsonst haben Frauen über die Jahrhunderte immer weniger Wäsche getragen und sind vom einengenden Korsett hin zur Komfort-Unterwäsche gewechselt.

Ihr wollt mehr zu Kinga wissen? Besucht ihre Website: https://kingabartczak.de

Januar 20, 2020 — Melanie Wagenfort
Stichworte: Female Empowerment